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Unfruchtbarkeit beim Mann

Die TESE: So funktioniert die Fruchtbarkeitsbehandlung beim Mann

TESE

Wenn der Kinderwunsch auch nach längerem Versuchen unerfüllt bleibt, sorgt das bei Paaren nicht selten für Frustration und Sorge. Die ungewollte Kinderlosigkeit kann viele Gründe haben, lässt sich heutzutage jedoch oft erfolgreich behandeln. Eine dieser Behandlungsmethoden ist die TESE. Sie wird bei Männern eingesetzt, die an einem Mangel an Spermien im Ejakulat leiden.

Die Erfüllung des Kinderwunsches mit TESE

TESE steht für Testikuläre Spermienextraktion und ist eine Behandlungsmethode, die im Rahmen einer künstlichen Befruchtung zum Einsatz kommt. Sie wird bei Männern eingesetzt, die zu wenig Samenflüssigkeit oder nicht ausreichend viele Spermien im Ejakulat haben und dadurch unter einer eingeschränkten Fruchtbarkeit leiden. Die Spermien werden in diesen Fällen aus einzelnen Gewebestückchen des Hodens extrahiert und können anschließend für eine Spermieninjektion bei der Frau genutzt werden, um die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft zu erhöhen und den Kinderwunsch letztendlich doch zu erfüllen.

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TESE: Wann wird sie eingesetzt?

Die TESE gehört neben der MESA, der Mikrochirurgischen epididymalen Spermienaspiration, zu zwei Behandlungsmethoden für Männer, die unter einem Mangel an Samenflüssigkeit oder Samenzellen leiden und sich ein Kind wünschen. In diesen Fällen spricht man, je nachdem, ob sich keine Samenzellen oder nur vereinzelte finden lassen, von einer Azoospermie oder einer Kryptozoospermie. Bevor die TESE durchgeführt wird, prüft der zuständige Arzt erst einmal die Qualität und Anzahl der Spermien im Ejakulat und kann so genau feststellen, ob Dein Partner an einem Samenzellenmangel leidet. Dazu wird zweimalig ein sogenanntes Spermiogramm durchgeführt, dass Aufschluss über den Zustand und die Anzahl der Spermien gibt. Danach werden die Gründe für den Spermienmangel ermittelt. Hier gibt es mehrere mögliche Auslöser: Zum einen kann es sein, dass die Samenstränge Deines Partners verschlossen sind oder ganz fehlen. Dies hat dann zur Folge, dass die Samenzellen nicht in die Samenflüssigkeit gelangen. Ein anderer möglicher Grund für die geringe Anzahl der Spermien ist, dass generell zu wenige Samenzellen produziert oder diese auf ihrem Weg vom Hoden zu den Samensträngen abgebaut werden, bevor sie in der Samenflüssigkeit ankommen. Es besteht außerdem auch die Möglichkeit, dass einfach keine Samenzellen mehr im Hoden gebildet werden. Dies ist jedoch nur ganz selten der Fall. Die TESE wird, nachdem die Ursachen des Samenzellenmangels festgestellt wurden, unter anderem vom Urologen durchgeführt, der Betroffene über die möglichen Behandlungen informiert und vor und während der Therapie berät.

TESE: Die künstliche Befruchtung

Keine Sorge: Auch wenn der Befund der Azoospermie oder Kryptozoospermie bei vielen Paaren erst einmal einen Schock auslöst, kann diesen mit der richtigen Behandlung trotzdem zum Wunschkind verholfen werden. Nur sehr selten können gar keine Samenzellen im Hoden gefunden werden. In diesen Fällen kannst Du dann alternativ immer noch den Samen eines Dritten für die Erfüllung Deines Kinderwunsches verwenden. Dies ist jedoch nur äußerst selten nötig. Denn: In der Regel kann durch die TESE vielversprechendes Material bei betroffenen Männern entnommen werden, das genügend Samenzellen enthält und sich gut für die weitere Intrazytoplasmatische Spermieninjektion eignet. Bei diesem Eingriff werden die entnommenen Samenzellen des Mannes mit Hilfe einer Mikroinjektion in Dein Zellplasma eingebettet. Das Scheitern der Befruchtung kann bei dieser Methode, die immer in Folge einer TESE eingesetzt wird, fast vollkommen ausgeschlossen werden.

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TESE: Wie verläuft die Entnahme der Spermien?

Je nachdem, ob TESE oder MESA eingesetzt werden, verläuft die Entnahme der Spermien unterschiedlich, wobei beide Eingriffe operativ durchgeführt werden. Um eine sichere und komplikationsfreie Operation deines Partners zu begünstigen, sollte dieser gegebenenfalls sieben Tage vor dem Eingriff die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten einstellen und in jedem Fall nüchtern zum Termin erscheinen. Bei der TESE werden die Spermien dann aus einzelnen Gewebestückchen des Hodens extrahiert. Dafür werden die Gewebestückchen zunächst ambulant und unter lokaler Betäubung mit einem kleinen, ein bis zwei Zentimeter langem Schnitt aus dem Hoden entnommen. Die durch die TESE gewonnenen Spermien werden anschließend eingefroren, um sie für eine spätere künstliche Befruchtung zu erhalten. Keine Sorge: Die Operation birgt zwar die üblichen Narkose- und Operationsrisiken wie Blutergüsse, Schwellungen oder Infektionen, verläuft jedoch in fast allen Fällen komplikationsfrei, sicher und ohne schlimme Nebenwirkungen. Auch wenn es kein großer Eingriff ist, sollte sich Dein Partner in den kommenden drei bis fünf Tagen nach der Operation trotzdem erst einmal schonen. Geduscht werden kann schon am Tag der Operation, wohingegen auf Baden und Saunieren für zwei Wochen verzichtet werden sollte. Auch auf Geschlechtsverkehr solltet Ihr für ein bis zwei Wochen verzichten, um einen schnellen Heilungsprozess zu gewährleisten.

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TESE: Wer übernimmt die Kosten des Eingriffs?

Die Kosten der Diagnostik und Therapie der männlichen Infertilität durch die TESE finden sich laut geltendem Recht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung, werden somit von dieser übernommen und sind dadurch kostenfrei für Dich und Deinen Partner. Die spätere spezielle Einlagerung der Spermien nach der TESE fallen jedoch nicht unter dieses Recht und müssen dadurch vom Patienten übernommen werden.

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Die TESE ist eine Behandlungsmethode für Männer mit einem Mangel an Samenzellen und kommt im Rahmen der künstlichen Befruchtung zum Einsatz. Die operative Behandlung wird dabei meistens von der Krankenkasse übernommen und ermöglicht Paaren die Erfüllung ihres Kinderwunsches. Wenn Du Dich noch weiter über die TESE informieren möchtest, kannst Du Dich mit Deinen Fragen auch an Deinen Urologen wenden.

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Bildquelle: istock/Irina Shatilova