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Letzte Möglichkeit?

Eizellspende: Wo ist sie erlaubt und wie viele Versuche hat man?

Eizellenspende

Wenn in den Eierstöcken einer Frau keine Follikel heranreifen, gibt es nur noch eine Möglichkeit, um trotzdem schwanger zu werden – die Eizellspende. Hierbei werden Eizellen einer Spenderin befruchtet und anschließend in die Gebärmutter der Frau transferiert, die sich ein Kind wünscht. Aber wie sehen eigentlich die gesetzlichen Regelungen zur Eizellspende aus? Wie genau läuft eine Eizellspende ab und birgt der Eingriff gesundheitliche Risiken?

Eizellspende als letzte Möglichkeit?

Wenn in den Eierstöcken einer Frau krankheits- oder altersbedingt keine Follikel mehr heranreifen, ist die Eizellspende die letzte Option, um dennoch schwanger zu werden. Bei der Eizellspende, die auch als Eizellenspende oder allogene Eizelltransplantation bezeichnet wird, werden Eizellen einer Spenderin mit den Spermien des eigenen Mannes befruchtet. Die befruchteten Eizellen werden dann, genau wie bei der In-Vitro-Fertilisation, in die Gebärmutter der Frau, die sich ein Kind wünscht, transferiert. Die gesetzlichen Regelungen zur Eizellspende unterscheiden sich stark von Land zu Land. In Deutschland ist eine Eizellspende derzeit nicht erlaubt.

Wo ist eine Eizellspende erlaubt?

In Deutschland ist die Eizellspende durch das Embryonenschutzgesetz verboten. Bestraft wird allerdings nur derjenige, der die Eizellspende durchführt, also im Normalfall der Reproduktionsmediziner. Schon mit der Durchführung der vorbereitenden Behandlungen, die vor einer Eizellspende notwendig sind, macht sich ein Arzt strafbar. Weder die Frau, der die Eizelle entnommen wird, noch die Frau, der die Eizelle eingepflanzt wird, können jedoch rechtlich belangt werden. Auch in einigen anderen europäischen Ländern, wie beispielsweise der Schweiz, Österreich, Litauen, Italien und Norwegen, ist die Eizellspende gesetzlich verboten. Geduldet wird das Verfahren hingegen in Frankreich, Großbritannien, Spanien, den Niederlanden, Belgien und einigen weiteren europäischen Ländern. Viele Paare mit einem unerfüllten Kinderwunsch entscheiden sich daher dazu, eine Eizellspende im europäischen Ausland durchführen zu lassen.

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Wie läuft eine Eizellspende ab?

Es gibt Reproduktionskliniken in anderen europäischen Ländern, wie beispielsweise Spanien, die deutschen Frauen eine Eizellspende ermöglichen. In einem ersten Schritt muss eine Spenderin gefunden werden, wobei zumeist auf eine äußere Ähnlichkeit der Spenderin mit der Empfängerin geachtet wird. Auf Aspekte wie Herkunft, Intelligenzniveau, Religion sowie psychische und physische Verfassung kann das Empfängerpaar bei einer Eizellspende in der Regel jedoch keinen Einfluss nehmen. Sind eine oder mehrere mögliche Spenderinnen gefunden, muss sich die Empfängerin der Eizelle einer medikamentösen Behandlung unterziehen, welche die Gebärmutterschleimhaut auf den Embryo-Transfer vorbereiten soll.

Auch die Spenderinnen bekommen stimulierende Medikamente verabreicht. Sind in den Eileitern einer Spenderin ausreichend große Eibläschen, sogenannte Ovarialfollikel, herangereift, erfolgt die sogenannte Follikelpunktion. Hierbei wird die Spenderin in eine Kurznarkose versetzt. Dann werden unter Ultraschallüberwachung die Follikel vorsichtig durch die Scheidenwand entnommen. Der Samen für die Befruchtung wird entweder zuvor gespendet und bis zum Tag der Punktion eingefroren oder ebenfalls am Tag der Follikelpunktion gewonnen. Spermien und Eizellen werden dann mit der In-Vitro-Fertilisationstechnik, der Spermien-Mikroinjektion (ICSI) oder IMSI zusammengeführt. Anschließend bleiben die Embryonen bis zu ihrem Transfer im Labor.

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Der Transfer der befruchteten Eizellen

Wie viele Eizellen in die Gebärmutter der Empfängerin verpflanzt werden dürfen, hängt von den Gesetzen des jeweiligen Landes ab. Ärzte raten allerdings davon ab, mehr als zwei Embryonen zu transferieren, da ansonsten das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft, die Komplikationen bei Mutter und Kindern mit sich bringen kann, sehr hoch ist. Nach der Follikelpunktion wird im Labor beobachtet, ob sich die Eizellen wie gewünscht teilen. Ist dies der Fall, werden sie etwa zwei bis fünf Tage nach der Eizellspende in die Gebärmutterhöhle der Empfängerin eingesetzt. Dies geschieht mittels eines dünnen Schlauches, der die Eizellen in die Gebärmutter spült. Der Transfer ist im Normalfall schmerzfrei.

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Die Risiken einer Eizellspende

Eine Eizellspende birgt sowohl für die Spenderin also auch für die Empfängerin einige gesundheitliche Risiken. Für die Spenderin sind die psychischen und körperlichen Auswirkungen der hormonellen Stimulation nicht zu unterschätzen. Die Follikelpunktion selbst stellt zudem einen operativen Eingriff dar, der im schlimmsten Fall sogar zur Unfruchtbarkeit führen kann. Da die Punktion mit einer Kanüle von der Scheide in die Eierstöcke durchgeführt wird, kann es zu Verletzungen von Blutgefäßen und Nachbarorganen wie Darm oder Harnblase kommen. Dies kann im schlimmsten Fall Blutungen verursachen, die meist jedoch von alleine wieder verschwinden.

Wenn die Eizellspende geglückt ist und die Empfängerin wirklich schwanger geworden ist, ist es notwendig, die Schwangerschaft engmaschig durch einen Arzt überwachen zu lassen, der auf Pränatalmedizin spezialisiert ist. Denn nach einer Eizellspende, ist das Risiko, eine hypertensive Schwangerschaftserkrankung – auch als Präeklampsie bekannt – zu entwickeln, deutlich erhöht. Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung, die durch erhöhten Blutdruck, vermehrte Eiweißausscheidung im Urin und Wassereinlagerungen gekennzeichnet ist und für Mutter und Kind gefährlich werden kann. Auch das Risiko für Blutungen im ersten Schwangerschaftsdrittel liegt bei Schwangerschaften, die durch eine Eizellspende herbeigeführt worden sind, höher als bei natürlich entstandenen Schwangerschaften.

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Bildquelle: Getty Images/Menshalena

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