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Wie läuft er ab?

Embryonentransfer

Embryonentransfer

Für viele Paare, die nicht auf natürlichem Wege schwanger werden können, gibt es nur eine Möglichkeit: den Embryonentransfer. Doch wie läuft das Verfahren ab und was musst Du beachten, wenn Du es in Anspruch nehmen möchtest?

Als Embryonentransfer wird grundsätzlich jedes Verfahren bezeichnet, welches – wie der Name bereits sagt – den Transfer von Embryonen erfordert. Es ist hierbei erst einmal nicht wichtig, ob die Embryonen innerhalb einer Frau transferiert werden oder von einer zur anderen. In Deutschland wird es vor allem im Zuge einer In-vitro-Fertilisation praktiziert. Hierbei werden einer Frau mehrere Eizellen entnommen, die dann künstlich, in der „Retorte“, befruchtet werden. Anschließend werden die besten hiervon – in Deutschland jedoch maximal drei pro Zyklus – in die Gebärmutter eingesetzt, um so die Chancen einer Einnistung zu erhöhen. In vielen anderen Ländern ist zudem der Embryonentransfer zwischen zwei Frauen erlaubt.

Embryonentransfer: Der Ablauf

Wenn Du Dich im Rahmen Deines Kinderwunsches für einen Embryonentransfer entscheidest, wird Dein Arzt Dich mit Sicherheit über den genauen Ablauf aufklären. Zuerst wird er Dir entsprechend Hormone verschreiben, die Deine Eizellenproduktion anregen, sodass Dir gleich mehrere auf einmal entnommen werden können. Diese werden dann im Labor künstlich mit dem Sperma Deines Partners befruchtet. Die besten Embryonen werden Dir anschließend eingesetzt. Der Embryonentransfer selbst läuft dann in der Regel ohne Narkose ab. Der Arzt wird Dir ein Spekulum einführen und anschließend den Katheter mit den befruchteten Eizellen. In der Vergangenheit hat es sich als hilfreich erwiesen, hierfür gleichzeitig einen Ultraschall zu machen, damit besser kontrolliert werden kann, wo die Embryonen in der Gebärmutter landen. Im Anschluss gilt es erst einmal abzuwarten, ob sich die Embryonen eingenistet haben oder ob das Verfahren gegebenenfalls wiederholt werden muss.

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Embryonentransfer: Frisch vs. tiefgefroren

Während es vor einigen Jahren noch völlig selbstverständlich war, dass die Embryonen, die eingesetzt werden, aus dem gleichen Zyklus stammen und somit definitiv „frisch“ sind, ist die Kryokonservierung immer mehr auf dem Vormarsch. Durch diese können Embryonen entnommen und unendlich lange eingefroren werden, ohne an Qualität zu verlieren. Dies kann vor allem bei Krankheiten sinnvoll sein, die die Fruchtbarkeit beeinträchtigen können, oder auch aus sozialen Gründen. Das sogenannte „social freezing“, bei dem Frauen in jungen Jahren ihre Eizellen einfrieren lassen, um sie sich spät im Leben einsetzen zu lassen, wird immer beliebter. Die Qualität der Eizellen ist hierbei unveändert zu den frischen Exemplaren und auch einen Anstieg an Fehlgeburten oder sonstigen Anomalien konnte nicht beobachtet werden. Teilweise ist es sogar erfolgreicher, die Eizellen einzufrieren und erst einige Zyklen später einzusetzen, da die Gebärmutterschleimhaut durch die Hyperstimulation der Follikel oft nicht ausreichend auf eine Einnistung vorbereitet ist. Ob ein solcher Embryonentransfer für Dich in Frage kommt, ist daher vor allem eine medizinische und finanzielle Frage. Die Entnahme sowie die Lagerung ist nicht ganz günstig und das Verfahren zur Gewinnung der Eizellen ist medizinisch ebenfalls nicht ohne Risiken.

Embryonentransfer: Wie viele Embryonen sollten eingesetzt werden?

Es gibt eine heftige Debatte darüber, wie viele befruchtete Eizellen bei einem Embryonentransfer gleichzeitig eingesetzt werden sollten. Während mehr Embryonen die Erfolgschance erhöhen, steigt auch gleichzeitig die Chance auf eine Mehrlingsschwangerschaft. In Deutschland ist genau aus diesem Grund die Anzahl auf maximal drei Embryonen pro Zyklus begrenzt. Ob Du nun ein, zwei oder drei einsetzen lässt, solltest Du immer mit Deinem Arzt besprechen, da es hierbei auch auf Deine individuelle Krankengeschichte ankommt sowie auf Dein Alter und auf die Qualität der entnommenen Eizellen. Grundsätzlich kannst Du Dir als Richtwert merken, dass bei einer Frau bis Mitte 30 mittels Embryonentransfer in den ersten beiden Versuchen maximal ein Embryo eingesetzt werden sollte und erst beim dritten Versuch mehr. Ab 37 sollte es nach dem ersten Versuch bereits mit mindestens zwei versucht werden und ab 40 ist es sinnvoll, von Anfang an zwei Embryonen einzusetzen. Ist die Qualität der Eizellen jedoch besonders schlecht oder besonders gut, können Dein Arzt und Du Euch allerdings auch spontan dazu entscheiden mehr oder weniger einzusetzen.

Der Embryonentransfer von Frau zu Frau

Eine weitere Art Embryonentransfer, die in Deutschland jedoch verboten ist, ist die Eizellspende. Diese kann auf zwei Arten funktionieren. Die gängigste Variante ist sicherlich die der Leihmutterschaft, bei der eine Frau ein Kind für ein Paar austrägt, das genetisch nicht von ihr stammt. Dies ist in Deutschland allerdings nach wie vor nicht erlaubt, da es hier Komplikationen aufgrund der drei verschiedenen Elternteile geben könnte. Dieses Problem tritt bei der Samenspende zum Beispiel nicht auf, da der Vater des Kindes immer der ist, der mit der Mutter verheiratet ist beziehungsweise der, der das Kind als erstes anerkennt. Da die Spende anonym abläuft, ist das Problem der drei Elternteile hier kein Problem, da der biologische Vater so im Normalfall gar keine Möglichkeit der Anerkennung hat. Auch ein Embryonentransfer, bei dem eine Eizelle gespendet wird und der Frau mit Kinderwunsch eingesetzt wird, ist hierzulande allerdings verboten. Dies wird in erster Linie damit begründet, dass die Gewinnung von Eizellen im Gegensatz zu Samenzellen extrem aufwendig und mit Risiken verbunden ist. Die Unversehrtheit anderer – ganz gleich, ob diese das Risiko freiwillig eingehen wollen oder nicht – steht in diesem Fall grundsätzlich über dem Kinderwunsch eines Paares. Die gesetzliche Lage hierzu ist allerdings ständig im Wandel und in vielen anderen Ländern der Welt ist diese Art des Transfers bereits lange erlaubt.

Ob ein Embryonentransfer für Dich in Frage kommt, solltest Du mit Deinem Arzt genaustens besprechen. Dieser wird Dich angemessen über die entsprechenden Risiken aufklären können und Dich auch in Bezug auf Verlauf und Anzahl der transferierten Embryonen beraten können.