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Wirkung und Krankheiten

Welche Funktion hat die Hirnanhangdrüse?

Hirnanhangdrüse

Wenn ein Kinderwunsch nicht in Erfüllung geht, dann hängt dies meist mit den Hormonen zusammen. Diese müssen im Zyklus der Frau gut zusammenarbeiten, damit alles reibungslos abläuft. Gesteuert werden sie allesamt durch die Hirnanhangdrüse.

Hirnanhangdrüse: Welche Funktion hat sie?

Die Hirnanhangdrüse – auch Hypophyse genannt – spielt eine zentrale Rolle bei der Regulation der Hormone im Körper. Da diese vor allem bei Frauen in Einklang sein müssen, um einen korrekten Ablauf des Menstruationszyklus zu gewährleisten, ist die Hirnanhangdrüse ein sehr wichtiges Organ für die Fruchtbarkeit. Sie bildet die Schnittstelle im Gehirn, von der aus sämtliche Hormone des Zyklus gesteuert werden. Mit ihr wird die Freisetzung, aber auch die Hemmung der Hormone reguliert. Die Hypophyse befindet sich im sogenannten Türkensattel etwa auf Höhe der Nase.

Hirnanhangdrüse: Glückliches Paar am Strand.
Die Hirnanhangdrüse spielt eine wichtige Rolle im Menstruationszyklus.

So wirkt die Hirnanhangdrüse

Für die korrekte Wirkung der Hirnanhangdrüse ist der Hypothalamus von entscheidender Bedeutung. Dieser reguliert die Hormonproduktion der Hypophyse, indem er Releasing-Hormone beziehungsweise Release-Inhibiting-Hormone absondert. Von entscheidender Bedeutung ist hier GnRH (Gonadotropin-Releasing-Hormon), welches er in regelmäßigen Abständen ausstößt und somit der Hirnanhangdrüse signalisiert, dass es an der Zeit ist für die Produktion des follikelstimulierenden Hormons (FSH) und des luteinisierenden Hormons (LH). FSH bewirkt in diesem Zusammenhang die Reifung der Eizellen in den Eierstöcken, während LH den Eisprung auslöst. Darüber hinaus schüttet die Hypophyse in der Schwangerschaft auch noch Prolaktin aus, um den Milcheinschuss einzuleiten sowie Oxytocin, welches ebenfalls mit für den Milcheinschuss verantwortlich ist und darüber hinaus noch die Wehen auslöst.

Die Hirnanhangdrüse im weiblichen Zyklus

Für das Zusammenspiel der Hormone während des weiblichen Zyklus wird die Hirnanhangdrüse durch einen sogenannten Rückkopplungsmechanismus unterstützt. Dies bedeutet vereinfacht, dass eine bestimmte Konzentration eines Hormons im Körper dafür sorgt, dass die Hypophyse die Ausschüttung eines anderen Hormons hemmt beziehungsweise fördert. Drei Organe spielen in diesem Sinne zusammen: die Hirnanhangdrüse, der Hypothalamus und die Eierstöcke. GnRH aus dem Hypothalamus sorgt dafür, dass die Hypophyse FSH ausschüttet. Dieses veranlasst, dass die Follikel in den Eierstöcken heranreifen. Haben diese eine bestimmte Größe erreicht, sondern sie Östrogen ab. Ab einer bestimmten Konzentration Östrogen, beginnt die Hirnanhangdrüse wiederum die Ausschüttung von LH zu steigern, welches den Eisprung letztlich durch eine Stimulation des Gelbkörpers auslöst. Nach dem Eisprung sondert der Gelbkörper dann das Gelbkörperhormon Progesteron ab, welches die Produktion der anderen Hormone in der Hirnanhangdrüse wieder hemmt. Findet keine Einnistung statt, beginnt dieser Zyklus dann kurz nach dem Absterben des Gelbkörpers von vorne.

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Mögliche Erkrankungen der Hirnanhangdrüse

Wie Du siehst, ist das Zusammenspiel der Hormone im weiblichen Zyklus also eine sehr komplizierte Angelegenheit, bei der sämtliche Faktoren ineinandergreifen müssen. Schüttet der Hypothalamus zu wenig GnRH aus, erhält die Hirnanhangdrüse nicht den Befehl, LH und FSH zu produzieren. Ähnlich verhält es sich mit allen anderen Hormonen des Zyklus. Ein zu schwaches Glied in der Kette kann den ganzen Vorgang verlangsamen oder gar komplett zum Erliegen bringen. In der Regel ist es eine Erkrankung des Hypothalamus, die für ein Zusammenbrechen des Systems verantwortlich ist. Dieser kann im schlimmsten Fall durch einen Tumor beschädigt sein, der die Hormonproduktion stört. Auch wenn das eher selten der Fall ist, solltest Du dies bei einem gestörten Zyklus immer abklären lassen. Wesentlich wahrscheinlicher ist es jedoch, dass zu viel Stress, Magersucht – oder auch generell ein zu geringes Gewicht – sowie Leistungssport sich auf Deine Hirnanhangdrüse negativ auswirken und ihre Funktion beeinträchtigen.

Erkrankungen der Hirnanhangdrüse: Diagnose und Behandlung

Wenn eine Erkrankung Deiner Hirnanhangdrüse oder Deines Hypothalamus vorliegt, ist die Diagnose meist recht simpel. Dein Arzt wird eine Blutprobe entnehmen und Deinen Hormonspiegel messen. Ist Dein Zyklus gestört, sollte ein deutlich verminderter Wert an LH, FSH und auch Östrogen nachgewiesen werden können. Ein weiteres deutliches Symptom ist das Ausbleiben Deines Eisprungs. Wird in der Hirnanhangdrüse nämlich zu wenig FSH und LH produziert, wird dieser nicht ausgelöst und Deine Eizellen sind vermutlich nicht einmal zum Sprung bereit ausgereift. Gegebenenfalls bleibt auch Deine Periode komplett aus. Dies ist jedoch nicht unbedingt immer der Fall, weshalb eine Erkrankung der Hirnanhangdrüse auch lange Zeit unbemerkt bleiben kann. Ist Deine Periode besonders schwach oder bleibt teilweise komplett ohne Dir ersichtlichen Grund – wie dies etwa nach Absetzen der Pille der Fall sein kann – aus, solltest Du vorsichtshalber einen Arzt aufsuchen. Als Therapie reicht es in der Regel aus, die Ursache zu beseitigen. Ist also ein Tumor Schuld sollte dieser möglichst entfernt oder verkleinert werden, liegt es an Deinem Untergewicht, gilt es etwas mehr auf die Rippen zu bekommen und ist Stress ein möglicher Auslöser, solltest Du alles daran setzen, Dich öfter einmal zu entspannen. Sollte sich Dein Zyklus hiernach nicht wieder einpendeln oder ein Tumor möglicherweise nicht komplett entfernt werden können, gibt es im Extremfall auch die Möglichkeit, künstlich in periodischen Abständen GnRH zuzuführen, sodass die Hirnanhangdrüse wieder das Signal bekommt, FSH und LH auszuschütten.

Die Hirnanhangdrüse ist eines der wichtigsten Organe für die Hormonausschüttung im weiblichen Zyklus. Liegt eine Erkrankung der Hypophyse vor, kann dies Deine Fruchtbarkeit so stark beeinflussen, dass Dein Kinderwunsch unerfüllt bleibt. Einen Check der Hirnanhangdrüse lohnt sich also in jedem Fall, solltest Du nach über einem Jahr des Übens noch nicht schwanger sein.