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Samenbank: So funktioniert die Befruchtung mit Spendersamen

Samenbank

Wenn es mit dem Kinderwunsch einfach nicht klappen will, kann das viele Gründe haben. Diese können in etwa zu gleichen Teilen bei dir, deinem Partner oder euch beiden liegen. Sollte mit den Spermien von deinem Partner etwas nicht in Ordnung sein, muss dies jedoch nicht gleich das Ende von eurem Kinderwunsch sein. In einer Samenbank können sich heterosexuelle Paare und auch vermehrt homosexuelle Sperma für die Befruchtung aussuchen. Aber wie funktioniert eine Samenbank überhaupt, was kostet sie und wie läuft die Befruchtung durch Spendersamen genau ab?

Donogene Insemination mit Hilfe der Samenbank

Viele Paare erfüllen sich in Deutschland den Kinderwunsch mit Hilfe einer donogenen (auch: heterologen) Insemination. Dies bedeutet, dass – im Gegensatz zur homologen Insemination – nicht der Samen des Partners, sondern der eines fremden Mannes für die Befruchtung verwendet wird. Das kann vor allem dann angebracht sein, wenn Dein Partner sich möglicherweise schon vor längerer Zeit hat sterilisieren lassen oder sein Sperma aus anderen Gründen nicht für eine Insemination geeignet ist. Es werden in diesen Fällen also Spendersamen aus einer deutschen Samenbank benötigt. Die Samenbank steht allen Paaren zur Verfügung, die sich gemeinsam den Kinderwunsch nicht erfüllen können. Für lesbische Partnerschaften gilt dies jedoch nur eingeschränkt.

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Was macht eine Samenbank?

Eine Samenbank sammelt und lagert befruchtungsfähiges Sperma, das aus Samenspenden gewonnen wurde, um es zum Zwecke einer donogenen Insemination an Ärzte und Patienten weiterzugeben. In Deutschland müssen Samenbanken sicherstellen, dass der Spendersamen eine hohe Qualität aufweist, was sich auf die Auswahl der Samenspender niederschlägt. Diese müssen beispielsweise zwischen 18 und 40 Jahre alt sein und dürfen weder Übergewicht haben noch an einer chronischen Erkrankung leiden. Diese und weitere Regelungen zur Qualitätssicherung von Samenspenden sind gesetzlich verankert und somit bindend.

Darüber hinaus gilt das Embryonenschutzgesetz als gesetzliche Grundlage in Hinblick auf jede Art der künstlichen Befruchtung. Eine Samenbank ist außerdem an die Wahrung der Anonymität des Spenders gebunden, dessen Identität nicht an die Empfänger der Samenspende weitergegeben werden darf. Ebenso zwingend gilt, dass dem Spender keinerlei Auskünfte über etwaige mit seinem Samen erfolgte Befruchtungen gegeben werden. Auf der anderen Seite ist allerdings ein aus einer Samenspende entstandenes Kind ab seinem 18. Geburtstag berechtigt, die Identität seines biologischen Vaters zu erfahren. Um dieses Recht des Kindes zu sichern, sind die deutschen Samenbanken verpflichtet, die Unterlagen über die Spender 30 Jahre lang aufzubewahren.

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Wer kann die Samenbank nutzen?

In der Regel wird die Samenbank von Paaren genutzt, die sich gemeinsam den Kinderwunsch nicht erfüllen können. In Deutschland ist die Befruchtung mittels Spendersamen gesetzlich nicht fest geregelt. Es gibt jedoch, abgesehen von der Wirksamkeit des Embryonenschutzgesetzes, Richtlinien der Deutschen Ärztekammer, denen zufolge die Behandlung ausschließlich bei heterosexuellen Paaren durchgeführt werden darf. Alleinstehende Frauen stehen demnach vor dem praktisch unlösbaren Problem, einen Arzt zu finden, der sich den Richtlinien widersetzt und die Insemination vornimmt. Auch der Kauf von Spendersamen wird diesen Frauen in der Regel von den Samenbanken verwehrt.

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Dies liegt an der ungeklärten und kontrovers auslegbaren Rechtslage im Fall der donogenen Insemination, die die behandelnden Parteien dem Risiko aussetzt, sich möglicherweise vor Gericht dafür verantworten zu müssen. Die Chance von lesbischen Paaren, sich den Kinderwunsch mittels einer Samenbank zu erfüllen, ist hingegen größer: Es gibt in Deutschland durchaus Samenbanken und Ärzte, die die Behandlung bei fest verpartnerten lesbischen Paaren durchführen. Dafür müssen beide Frauen den Behandlungsvertrag unterschreiben, womit sie sich verpflichten, für das Kind zu sorgen. Doch egal, ob heterosexuell oder gleichgeschlechtlich, die Kosten für den Spendersamen und die nachfolgenden Behandlungen, die sich gut und gerne auf 3.000 Euro belaufen können, werden noch von keiner Krankenkasse übernommen.

Schwanger werden mittels Samenbank

Da Samenbanken nur befruchtungsfähiges Sperma lagern, kann, sofern die Frau uneingeschränkt fruchtbar ist, der Kinderwunsch auf diesem Wege häufig erfüllt werden. Die Zahlen liegen hier, abhängig von der zugrunde gelegten Statistik, bei 13 bis 20 Prozent. Im Falle einer donogenen In-vitro-Fertilisation steigt die Erfolgsquote auf im Schnitt 30 Prozent. Die Erfolgsaussichten einer Schwangerschaft mit Hilfe einer Samenbank sind, wie in jedem Fall von künstlicher Befruchtung, in hohem Maße abhängig von Faktoren wie dem Alter der Frau und der ärztlichen Betreuung. Auch die organische Disposition der Frau steht in engem Zusammenhang mit dem Erfolg einer künstlichen Befruchtung.

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Spermakonservierung in der Samenbank

Eine Samenbank ist jedoch nicht nur sinnvoll, wenn Du und Dein Partner von der schlechten Qualität der Spermien überrascht werdet. In gewissen Situationen ist eine Unfruchtbarkeit des Mannes bereits absehbar. Dies ist vor allem bei Krebserkrankungen der Fall. Bestrahlung, Chemotherapie und die langfristige Einnahme von Medikamenten können, auch wenn sie am Ende gegen den Krebs erfolgreich sind, die Spermienqualität permanent beeinträchtigen. In solchen Fällen kann das Sperma des Mannes in einer Samenbank zur späteren Verwendung eingefroren werden. Auch wenn Ihr Euch dafür entscheidet, dass eine Sterilisation für Euch im Moment die beste Form der Verhütung ist, könnt Ihr vorher Sperma einfrieren lassen für den Fall, dass Ihr später doch noch Kinder haben wollt.

Um die Chancen einer Schwangerschaft zu erhöhen, kannst du auch auf deine Ernährung achten:

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Eine Samenbank kann Paaren in bestimmten Fällen dabei helfen, ihren Kinderwunsch zu realisieren. Sollten Dein Partner und Du nicht auf natürlichem Wege schwanger werden können, lohnt sich auf jeden Fall ein Gespräch, um herauszufinden, ob eine donogene Insemination eine gute Alternative für Euch ist.

Bildquelle: Getty Images/Rawpixel